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Ayurveda - Du bist was du isst

Ayurveda ist die indische Gesundheitslehre und ist über 5000 Jahre alt . 

Das Wort Ayurveda setzt sich aus zwei Silben zusammen: Ayus, was Leben bedeutet, und Veda bedeutet Wissen.

Ayurveda ist also das Wissen darüber wie man ein langes und gesundes Leben führen kann.

Insgesamt geht es im Ayurveda um die tägliche, gesunde Lebensführung, welche die Einheit von Körper, Geist und Seele in den Vordergrund stellt, sowie die Wechselwirkungen der jeweils herrschenden Umwelteinflüsse berücksichtigt.

Neben einer Vielzahl von Methoden wie Yoga, Meditation und Massagen ist die Ernährung ein großer Bereich und nimmt einen wichtigen Platz im Ayurveda ein.

So ist es ja auch bei uns bekannt, dass verschiedene Zutaten verschiedene zum Teil auch gesundheitsfördernde Auswirkungen auf den Körper haben. Zusätzlich heißt es aber auch, dass sich alles was wir zu uns nehmen, auch auf unser Bewusstsein auswirkt.

Manche dinge wie Fleisch, Fisch und Eier z.B. werden als schlecht für die Gesundheit beschrieben und wirken sich auch negativ auf unser Bewusstsein aus während andere Dinge wie Früchte und Gemüse eine positiv Wirkung auf die Gesundheit und das Bewusstsein entfalten.

Es gibt aber auch gegensätzliche Beschreibungen von der Wirkung mancher Zutaten. So gibt es zum Beispiel Überlieferungen in denen beschrieben wird, dass Zwiebeln, Knoblauch und Pilze zum Beispiel eine gesundheitsfördernde Wirkung entfalten, sich gleichzeitig aber auch negativ auf das Bewusstsein auswirken können. Diese Ansicht über Zwiebeln und Knoblauch gibt es auch in anderen Asiatischen Traditionen.

In den Tempeln Indiens wird viel gekocht und dort werden nur Satvische (Tugendhafte) Zutaten verwendet, die sowohl eine positive Wirkung auf den Körper als auch auf den Geist haben und deswegen werden auch keine Zwiebeln, Knoblauch und Pilze verwendet . Aufgrund der Vielzahl von Gewürzen die es in Indien gibt, vermisst man diese aber auch überhaupt nicht und es kommt keine Langeweile beim Essen auf.

Natürlich gibt es auch für die Gewürze Regeln, es sollte unter anderem nicht übermäßig salzig, sauer bitter oder scharf sein.

Bei der Philosophie des Ayurveda erhält das Sprichwort "du bist was du isst" eine ganz neue Tiefe.

Gunas und Doshas

 Im Ayurveda gibt es 2 wichtige Gruppen von Faktoren die auf unseren Körper und Geist einwirken. Im Folgenden gehen wir näher auf diese Faktoren ein.

Die Gunas

Die Ayurvedische Ernährung basiert auf drei qualitativen Nahrungsgruppen. Nur die Nahrung mit der bestmöglichen Wirkung auf den Menschen wird in der Ayurvedischen Ernährung empfohlen. Die drei Nahrungsgruppen werden direkt von den drei „Gunas (Eigenschaften)“ abgeleitet – den drei grundlegenden Eigenschaften der Natur. Die Vedischen und Ayurvedischen Schriften besagen, dass mit den Gunas die Welt in allen ihren Formen beschrieben werden kann.

    • Die drei qualitativen Prinzipien (Gunas) sind:

      • Satva (Tugend, Leichtigkeit, Licht, Harmonie),
      • Rajas (Aktivität und Bewegung)
      • Tamas (Trägheit und Dunkelheit).

Die Gunas treten in verschiedenen Graden in allen groben oder feinen Gegenständen (somit auch in Nahrung) auf und wirken auf der physischen, geistigen und emotionalen Ebene. Jedes  Nahrungsmittel wird einem Guna und damit einer der drei Qualitäten zugeordnet. Ziel der Yoga Ernährung ist die satvische (reine, tugendhafte) Ernährung, welche den Mensch in einen klaren, harmonischen Zustand bringt.


Im Folgenden siehst du, welche Nahrungsmittel welche Qualität haben und wie diese auf den Körper und Geist wirken.

Satvische (Tugendhafte, leichte, reine) Nahrung

~Speisen, die von Menschen in der Erscheinungsweise der Tugend geschätzt werden, verlängern die Lebensdauer, reinigen das Dasein und geben Kraft, Gesundheit, Glück und Zufriedenheit. Solche Speisen sind saftig, fetthaltig, bekömmlich und erfreuen das Herz.~

Bhagavad Gita 17.8

Dies ist die ideale Nahrung für ein gesundes und langes Leben. Unter satvischer Nahrung fällt alles, was deinem Körper wertvolle Nährstoffe und Energie gibt und leicht verdaulich ist. Sie macht den Geist klar, subtil und friedvoll. Satvische Nahrung lässt dich alle deine physischen, geistigen und spirituellen Fähigkeiten und Talente nutzen – und ist im Übrigen rein vegan und vegetarisch. 

Beispiele für satvische Nahrung:

1.    Getreide:

Alle Vollkornprodukte wie Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Vollreis, Hirse, Vollweizengries, Buchweizen, Amaranth, Quinoa, Dinkel, Grünkern, Roggen, Gerste, Tapioka. Kartoffeln sind zwar biologisch gesehen Gemüse. Aus Ernährungssicht aber dem Getreide zuzuordnen.

2.    Hülsenfrüchte:

Grüne Linsen, rote Linsen, schwarze Linsen, Mungbohnen, Sojabohnen und Soja-Produkte wie Tofu und Tempeh, Ackerbohnen, geschälte Linsen, Azukibohnen, Kichererbsen, grüne Erbsen, gelbe Erbsen…

3.    Gemüse und Salate:

Gekocht und roh zubereitet. Für eine satvische Ernährung ist ausreichend Rohkost nötig (enthält viel Prana (Lebensenergie). Wichtig ist, verschiedene Sorten zu essen, um ein großes Spektrum an Nährstoffen zu bekommen. Bevorzugt aus biologischem Anbau.

4.    Obst:

Je frischer, desto besser. Bevorzugt aus biologischem Anbau.

5.    Milch und Milchprodukte:

Sauermilchprodukte sind am einfachsten zu verdauen, wie: Joghurt, Kefir, Buttermilch und Dickmilch. Bei Milchallergie oder Laktosemangel kann man diese auch mit mehr Hülsenfrüchten ersetzen.

… und täglich 1,5-3 l Wasser oder Kräutertee

Am besten ist es täglich aus allen fünf satvischen Nahrungsgruppen zu essen. Der natürliche Instinkt wird verstärkt, wenn du nur satvische Nahrung zu dir nimmst – so kannst du zwischen ungesunden Gelüsten und wirklichem gesunden Appetit unterscheiden.

Rajasige Nahrung

~Speisen, die zu bitter, zu sauer, zu salzig, zu scharf oder beißend, trocken und brennend sind, werden von Menschen geschätzt, die sich in der Erscheinungsweise der Leidenschaft befinden. Solche Nahrung verursacht Schmerz, Leid und Krankheit.~

Bhagavad Gita 17.9

Alles, was deinen Körper, deinen Geist und deine Emotionen unruhig macht, gehört in die Kategorie der rajasigen Nahrung. Man sollte diese Gruppe auf ein Minimum reduzieren. Denn alles, was die Leidenschaften anregt, macht den Geist schwer kontrollierbar – was keine gute Vorraussetzung für die einen ruhigen und klaren Geist ist.

Beispiele für rajasige Nahrung:

  • Eier
  • Kaffee und schwarzer Tee
  • Scharfe Gewürze (Cayenne-Pfeffer und Cilli)
  • Alles Saure und Bittere
  • Weißer Zucker, Weißmehl, Weißbrot

Tamasische Nahrung

~Nahrung, die mehr als drei Stunden vor dem Essen gekocht wurde, Nahrung, die ohne Geschmack, faul und gegoren ist, und Nahrung, die aus Speiseresten und unberührbaren Dingen besteht, wird von denjenigen geschätzt, die sich in der Erscheinungsweise der Unwissenheit befinden.~

Bhagavad Gita 17.10

Aus Ayurvedischer Sicht sollte diese Nahrung, so gut es geht, vermieden werden. Tamasische Nahrung macht deinen Körper träge und schwer oder wirkt sogar als Gift auf deinen Körper.

Beispiele für tamasische Nahrung:  

  • Faule, unreife oder überreife Nahrungsmittel
  • Fleisch, Geflügel, Fisch
  • Zwiebel, Knoblauch
  • Alles vergorene, wie Essig (außer Milchsauer-Vergorenes – siehe satvische Nahrung)
  • Konserven, Tiefkühlkost
  • Essen, was zu lange gekocht wurde oder zu oft aufgewärmt wurde.
  • Essen welches länger als 3 Stunden alt ist
  • Zuviel Essen
  • Alkohol, Drogen, Tabak und viele Medikamente (auch wenn das nicht in die Gruppe der Nahrungsmittel gehört)

Die besondere Bedeutung von Fleisch und Fisch

Fleisch zu verzehren steht mit dem Zielen der Ayurvedischen Ernährung im Widerspruch, darum bedeutet Ayurvedische Ernährung auch vegetarische Ernährung. Ein klarer Geist und ein ausgeglichenes Gefühlsleben erreicht man durch lebendige, vitale Nahrung.

Das Töten eines Tieres beinhaltet immer einen Gewaltakt, weswegen Fleisch und Fisch zu den tamasigsten Nahrungsmitteln gehört. Das Tier empfindet bei der Schlachtung im wahrsten Sinne des Wortes Existenzängste. Aus der Sicht der Vedischen Philosophie nimmt man automatisch diese Gefühle auf, wenn der Mensch das Fleisch von dem geschlachteten Tier isst. Noch schlimmer ist es, wenn das Tier sein ganzes Leben in einer Massentierhaltung verbracht hat und die ganze Zeit schlecht behandelt wurde. Eine Mischung aus Ohnmacht, Aggressionen, Verzweiflung, Stress, Fluchtimpulse und tiefe Trauer begleiten die Tiere und bleiben energetisch im Gewebe hängen. Keine Art von Stimmung, die für einen selbst wünschenswert wäre. Auf der physischen Ebene enthält Fleisch oder Fisch viele Stresshormone, die in diesen hohen Mengen wie Gift für den menschlichen Körper wirken und sich dem entsprechend auf das eigene Gemüt auswirken. 

Aus diesem Grund berichten viele Menschen, dass sie sich friedlicher fühlen und mehr Mitgefühl empfinden seitdem sie sich vegetarisch ernähren.

 

Die Doshas

Die fünf Grundelemente des Lebens, Äther, Luft, Feuer, Wasser und Erde, manifestieren sich im menschlichen Körper als drei Grundprinzipien, die als Tridosha bezeichnet werden. Aus den beiden Elementen Äther und Luft tritt das Bewegungsprinzip in Erscheinung, das im Ayurveda Vata Dosha genannt wird. 
Aus dem Element Feuer manifestiert sich das Feuerprinzip, im Ayurveda Pitta Doshagenannt. Und aus den Elementen Wasser und Erde schließlich manifestiert sich das Strukturprinzip, das im Ayurveda Kapha Dosha genannt wird.

· Vata - das Bewegungsprinzip 
· Pitta - das Feuerprinzip 
· Kapha - das Strukturprinzip

Alle drei Doshas sind Prinzipien, die sämtliche biologischen, psychologischen und feinstofflichen Funktionen des Körpers, des Geistes und des Bewusstseins steuern und beeinflussen. Ist ihr natürliches Gleichgewicht gestört, können sie zu Krankheitsprozessen beitragen.

Der Konstitutionstyp

Die grundlegende Konstitution des Menschen wird im Sanskrit als Prakriti bezeichnet - die ursprüngliche Natur, Kreativität und Schöpfung. Die Grundkonstitution jedes einzelnen Menschen wird zum Zeitpunkt der Empfängnis festgelegt und bleibt zeitlebens unverändert - die Kombination der Elemente, wie sie zur Zeit der Geburt gegeben war, bleibt das Leben hindurch konstant. Im Verlauf des Lebens jedoch ist der Mensch vielzähligen Einflüssen ausgesetzt und diese Umwelteinflüsse bewirken eine kontinuierliche Veränderung der Kombination der Elemente. Durch Änderungen der Lebensgewohnheiten, z.B. der Ernährung, oder durch bestimmte therapeutische Maßnahmen, können wir unter den im Inneren wirkenden Kräften das Gleichgewicht aufrecht erhalten oder wieder herstellen, um den Einflüssen und Veränderungen der äußeren Umwelt entgegenzuwirken und diese auszugleichen. Wenn sich unsere drei Doshas im individuellen Gleichgewicht befinden, bleiben wir gesund.

Die Eigenschaften der drei Doshas

Das Prinzip der drei Doshas Vata, Pitta und Kapha ist im Ayurveda einzigartig und beinhaltet ein Potenzial, das unsere bisherigen Vorstellungen von Gesundheit, Heilung und Therapie grundlegend umkrempeln könnte. Die Eigenschaften der drei Doshas in Kurzform:

Vata

Elemente Äther und Luft; Eigenschaften: trocken, kalt, mobil, leicht, durchdringend, klar, rauh. Die subtile Energie, welche die biologischen Bewegungen und Abläufe regelt.

Pitta

Element Feuer; Eigenschaften: heiß, mobil, flüssig, durchdringend, leicht ölig, sauer, scharf. Die Hitze-Energie des Körpers, im Metabolismus als Stoffwechsel, Verdauung, Ernährung, Körpertemperatur, Hautfarbe oder auch Intelligenz manifestiert.

Kapha

Elemente Wasser und Erde; Eigenschaften: ölig, kalt, unbeweglich, schwer, weich, süß, schleimig. Kapha steht für die festen Bestandteile der menschlichen Körperstruktur, in psychologischer Hinsicht steht Kapha für Gefühle der Gier, des Neids und des Verhaftetseins, aber auch für Ruhe, Vergebung, Beständigkeit und Liebe.